Unproblematische Wanderungen im Val d’Anniviers, Wallis
31. August bis 7. September
Wir 11 Querbeetler und ein Nachwuchsbergwanderer (Laurin-Enkel von Reiner und Ingrid) trafen uns am Samstag-Nachmittag im Reka-Feriendorf in Zinal im Wallis. Laurin senkte unser hohes Durchschnittalter erheblich und zeigte, dass wir wenns darauf ankommt doch schon einige Leistungsabfälle haben.
Wegen der langen Anreise hatten sich die meisten von uns schon ein paar Tage vorher auf den Weg gemacht und unterwegs die ersten Wanderungen unternommen, unter anderem am Aletsch-Gletscher, dem größten Gletscher der Alpen. Andere machten am Bodensee, Thuner oder Genfer See Halt.
Wir waren in 2 Wohngemeinschaften untergebracht und versuchten uns eine Woche lang als Selbstversorger, wobei die Essensplanungen sehr geordnet aber auch manchmal eher chaotisch verliefen, letztlich aber alle zufrieden stellten. Die Abende verbrachten wir gemeinsam in der Bibliothek des Feriendorfes oder aber im Keller beim enthusiastischen Billard-, Tischtennischspielen und Kickern.
Gleich an unserem ersten Wandertag nutzten wir den Bus zum Moiry-Stausee für unsere Wanderung. Hoch hinaus ging es zunächst zur Hütte (Cabane) Moiry, die direkt neben dem gleichnamigen Gletscher liegt. Nach dem Abstieg wanderten wir den Panoramaweg oberhalb des Stausee entlang, mit herrlicher Sicht auf die umliegenden Gipfel und den See. Den meisten von uns kehrten im Barrage-Restaurant ein und fuhren mit dem Bus zurück. Ein paar Unentwegte legten noch einen Spurt über 500 Höhenmeter zum Sorebois-Gipfel ein und fuhren mit der Seilbahn nach Hause. (Für die Statistiker: ca. 800 bzw. 1200 hm).
Für den Montag hatten wir eine Suonenwanderung im Vorderen Teil des Val d’Anniviers geplant. Suonen nennt man im Wallis die alten Wasserleitungen, die für die Bewässerung der Weiden angelegt worden waren vor Jahrhunderten, und teilweise noch in Betrieb sind. Die Schwierigkeiten begannen schon am Einstieg, der gesperrt war. An einer anderen Stelle schafften wir dann doch den Abstieg zum Fluss, kamen dann aber zu einem großen Hangrutsch, der den Weg auf mehreren Hundert Metern weggeschwemmt hatte, und den wir trotz aller Querbeet-Erfahrung nicht umgehen konnten. Auf dem Rückweg machten wir Brotzeit auf einer Hütte mit sehr zutraulichen Walliser Schwarznasenschafen, und den späten Nachmittag nutzten wir noch für einen Rundgang um Zinal. Kochen fiel an diesem Tag aus, da unsere Gastgeber einen Raclette-Abend organisiert hatten, und wir uns Käse-Satt essen konnten.
Am nächsten Morgen starteten wir direkt zum Roc de la Vache und dem Lac Arpittetaz. Nach einem langen und steilen Aufstieg hatten wir eine herrliche Sicht auf das Matterhorn und die umliegenden 4000er. Am Lac Arpittetaz machten wir Rast mit Blick auf die direkt gegenüberliegenden Moming- und Zinalgletscher. Anschließend ging es an einem kleinen Wasserfall vorbei zurück nach Zinal und direkt zur wohlverdienten Einkehr. (ca. 900 Hm)
Mittwochs stand die Panorama-Wanderung von St Luc über das Hotel Weisshorn nach Zinal an. Das Wetter war herrlich, die Sicht auf die schneebedeckten Gipfel beeindruckend. Zur Rast setzten wir uns mitten in die üppig wachsenden Heidel- und Wacholderbeeren. Jetzt wurde mir auch klar, was „blue tooth“ wirklich bedeutet...
Der Donnerstag begann mit einem Sektumtrunk zu Gudruns Geburtstag, bevor wir uns auf dem Weg machten zur Cabane Petit Montet am Rande des Zinal-Gletschers. Da für den späten Nachmittag Regen angesagt war, kamen wir bald nach Hause zurück und die meisten von uns vergnügten sich noch im Schwimmbad.
Am letzten Tag machten wir einen Rundgang durch den kleinen Ort Grimentz mit seinen uralten blumengeschmückten Holzhäusern. Ich bedanke mich bei allen TeilnehmerInnen für ihre Bereitschaft zur Mitarbeit bei der Selbstverpflegung und der Flexibilität bei den Wanderungen, vor allem aber für die gute Laune!
Organisation und Bericht: Franz G. Bilder: Reiner (ergänzt von Laurin)