Gertrud rief zur langen Wiesentwanderung über zweieinhalb Tage zum Testwandern den neuen VGN Wandertipp (erscheint 2/2020 zur Freizeitmesse) und für schönen Fotos! Wenig war‘s nicht gerade: 1. Tag 16 km, 2. Tag 32 km, 3. Tag 20 km! Trotzdem meldeten sich 8 wackere Mitwanderer für die ganze Tour und 2 Tagesmitläufer für den Samstag mit über 30 km!
Tag 1ab Mittag: Bushaltestelle Steinfeld Häuslinger Steig - Wiesentquelle (0,2 km) - Treunitz Ortsmitte (4,8 km) - Wiesentfels (8,2 km) - Loch (10,1 km) - Abzweig nach Freienfels zum Gh. Waldquelle (11,1 km) - Neidenstein (13,3 km) - Hollfeld, Oberes Tor (15,7 km) - Hollfeld, Marienplatz
Das Wetter war uns hold, zu hold: Es war gscheit heiß an allen drei Tagen, die Anfahrt per Bahn und Bus gscheit lustig Die Wiesentquelle in Steinfeld sorgte für kühle Füße, das kühle Bier war leider nicht für uns - und am Touranfang denn auch erstmal Wandereien angesagt.
Herausgeputzte landwirtschaftliche Maschinen regten zu Fachgesprächen an, die Besitzer gaben mit stolzgeschwellter Brust Auskunft über Jahrgang, PS und spezielle Eigenschaften. Abwechslungsreich folgten wir immer unserer Wiesent, wo es möglich war. Treunitz empfing uns als Pfifferdorf, Burg Wiesentfels thronte hoch oben, Wachteleier wollte niemand, der Ruf nach Bier wurde lauter, die Einkehr war aber auf den Feierabend gelegt, in Hollfeld, dem Ziel des 1.Tages.
Der Quelltopf, 1,5 km davor bot wieder nur Wasser, auch Melkversuche des blauen Elefanten halfen nicht weiter. Die Truppe war nicht zu bremsen, ein schönes Gruppenfoto beim Durchschreiten des Oberen Tores in Hollfeld nicht möglich: Zu sehr lockte die Pizzeria „Bei Carlo“ dahinter. Eh Gertrud sichs versah, saßen alle drin, vergnügt und lustig. Fein war’s dort und nicht weit zum „Deutschen Michel“ am Marienplatz hoch oben, wo einst die Stadtburg stand. Der Wirt war so gut, uns neun Leute bestens unterzubringen, obwohl nur Platz für 6-7 vorgesehen war. Die Terrassengärten im Abendlicht mit Blick hinüber zur überlebensgroßen Mona Lisa waren recht romantisch, genauso, wie der Kussweg am nächsten Tag.
2.Tag: Hollfeld, Marienplatz - Bushaltestelle Hollfeld, Spitalplatz (16,9 km) - Treppendorf (18,8 km) - Stechendorf (21,7 km) - Plankenfels, Gastwirtschaft Schreyer (25,9 km) - Nankendorf (28,6 km) - Waischenfeld, Rathaus (31,4 km) - Pulvermühle (33,1 km) - Abzweig zur Burg Rabeneck (35,3 km), Talweg als Variante möglich - Burg Rabeneck (35,8 km) - Abzweig Doos (39,1 km), Abzweig Versturzhöhle Riesenburg (39,9 km), Schottersmühle (41,0 km) - Behringersmühle, Bushaltestelle Hotel Behringers (44,5 km) - Talweg als Variante bis zur Stempfermühle (Etappe 4) möglich - Bushaltestelle Gößweinstein, Zur Post (46,2 km)
Immer noch genauso heiß! Der Wirt versorgte uns mit bestem Frühstück, wir stiegen ins Kainachtal und bewunderten die Mona List in Tuchfühlung - alle hätten wir Platz gehabt in ihren Händen. Nach der Bushaltestelle ging’s zu elft weiter, eine Schlange war nicht wirklich gefährlich, die Luisenquelle vor Plankenfels bot wieder nur Wasser, Gertrud versprach Bier in Nankendorf, was auch klappte. Vier Damen wollten lieber was anderes: Kaffee und Kuchen an der Wiesent, auch bestens! Weiter ging’s so oder so gestärkt. Vom Hochwasser blieben wir verschont, die Kapelle auf dem Auberg läutete 5 vor 2, nanu? Das Geheimnis dazu ist nur mündlich weiterzugeben, hat aber was mit kühlem Bier zu tun, soviel sei verraten! In Waischenfeld gleich nochmal Bier oder Eis, das war die Unterlage zu Burg Rabeneck hinauf, zuvor etwas Fahrunterricht auf dem Motorrad, nicht nur Budda sah dabei zu. Der Burgherr ließ uns nicht ein, serviert kein Bier am Samstag, sondern nur sonntags, wir mussten ohne weiter, auf dem König-Ludwig-Steig, schön aber fast weglos - und wieder hinunter an die Wiesent. An Doos vorbei, an der Riesenburg vorbei, nach Beringersmühle. Die Kilometer, die Höhenmeter, die Wärme - und nun noch der Felsensteig über die Karl-Brückner-Anlage! Ein paar Wanderer nahmen lieber den leichteren Wallfahrtsweg auf der Straße, die anderen wurden mit schönen Ausblicken und romantisch beleuchteten „Felssäulen“ belohnt.
Tag 3: Bushaltestelle Gößweinstein, Zur Post (46,2 km) - Gößweinstein Burg (46,7 km) - Stempfermühle (47,5 km) – Sachsenmühle (49,4 km) - Burggaillenreuther Quelle (50,7 km) - Holzsteg über die Wiesent / B 470 mit Abzweig Talwegalternative - Oswaldhöhle über Engelhardsberger Steig (53,3 km) - Abstecher Hohes Kreuz und Doktorshöhle (54,7 km) - Abstecher Witzenhöhle (54,9 km) - Wunderhöhle - Oswaldhöhle (54,9 km) - Abzweig Ãœberraschungsrunde (55,2 km) - Muggendorf, Dooser Berg (55,5 km) - Bushaltestelle Muggendorf, Forchheimer Straße (56,4 km) - Haag (58,3 km) - Ruine Neideck (58,8 km) - Familienfreibad Streitberg (59,8 km) - Bushaltestelle Streitberg B470 (60,4 km) - Streitberg Museumseisenbahnstation (62,6 km) - Ebser Mare (65,6 km) - Bahnhof Ebermannstadt (67,7 km)
Hinauf zur Burg Gößweinstein am frühen Morgen, den Felssteig wieder hinab zur Stempfermühle und weiter zur Sachsenmühle, wo für die Wanderer gleich die Bierkästen am Eingang des Biergartens bereit stehen - oder auch selbstgebackener Kuchen. Viel war dort los, war doch an diesem Sonntag zeitgleich der Fränkische Schweiz Marathon und die Inliner und Läufer drüben auf der autofreien B 470 zu beobachten. Dann und wann zischte die Museumseisenbahn vorbei. Die Burggaillenreuther Quelle bot kühles Nass, wir querten die Wiesent und Gertrud wäre nicht Gertrud, hätte sie nicht noch eine Bergetappe eingebaut: Hinauf zum hohen Kreuz und durch die Oswaldhöhle, wo doch Muggendorf mit einem reservierten Tisch im Gasthaus Wolfsschlucht so leicht im Tal zu erreichen wäre, hhmm…aber kein Problem, die Alternativ-Talwanderer, vergnügten sich früher mit kühlem Bier, die Bergwanderer derweil in kühlen Höhlen. Hinter Muggendorf über Haag nochmal hinauf zur Ruine Neideck, die Streitburg ließen wir aus, der Rest war eine Talwanderung auf recht unbekanntem Weg: Im Wiesentgrund zweimal über den Fluss auf einem Holzsteg und am Ebser Mare vorbei und nochmal auf einem kleinen Wiesentpfad nach Ebermannstadt hinein zur hoch verdienten Abschlusseinkehr!
Organisation und Bericht: Gertrud
Fotos: Klaus, Karl, Hannes, Karin, Gertrud